Libellen

In der Luft stehen bleiben, plötzlich die Richtung wechseln, sogar rückwärts fliegen, alles das können Libellen, die Flugkünstler unter den Insekten.

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Mit Libellen verbinden wir Wasser, Sonne und Wärme. Tatsächlich brauchen sie exakt gerade das. Sie sind uns sympathisch, auch wenn sich manche Leute vor den „neugierigen“ Fliegern etwas fürchten. Das ist wirklich völlig unbegründet. Zwar leben sie alle räuberisch, fressen also andere Insekten. Sie stechen nicht und sind nicht giftig. Die Entwicklung fast aller Libellen ähnelt sich. Ihre Eier legen sie in Pflanzen über und unter der Wasseroberfläche ab, indem sie mit ihrem Legestachel am Körperende in die Pflanzen stechen. Oder sie legen sie direkt ins Pflanzengewirr im Wasser. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die eine unterschiedlich lange Entwicklungszeit in ihrem Wasserdasein haben. Einerseits leben sie wie die fertigen Libellen auch von anderen Kleinlebewesen, werden ihrerseits aber auch von Fischen, Vögeln (Wasseramsel) und größeren Larven gefressen. Wichtig ist also eine geschützte Umgebung mit Wasserpflanzen oder grobem Kies auf dem Grund der jeweiligen Gewässer. Es gibt also Arten, die an fließende Gewässer oder Stillgewässer, also Seen, Teiche und Tümpel gebunden sind. Entsprechend kommt es zu Namen wie Flussjungfer, Keiljungfer oder Quelljungfer. Wenn die Lebensbedingungen stimmen, ist es so wie bei allen anderen Lebewesen. Die Art nützt ihre Lebensmöglichkeiten. Doch diese werden durch die Eingriffe von Menschen immer schlechter. Dabei gibt es Arten, die wirklich sauberstes Wasser brauchen, aber auch solche, die mit leicht belastetem Wasser zurechtkommen, da sie ohnehin schon in Tümpel oder ruhigen Fließgewässern leben. Beispiele sind die Prachtlibellen, der Vierfleck oder der Plattbauch , doch auch sie vertragen absolut kein Gift und nicht jede Verschmutzung. Gesundes Wasser, aber nicht nur für die Libellen. Funkelnde Edelsteine der Lüfte sind sie allemal. Jedoch auch sie haben viele Feinde. - Einige Rohrsänger richten ihre Brut auf den Schlupf der Libellen aus. Diese sind zunächst flugunfähig, da sie ihre Flügel noch glätten und aushärten lassen müssen. In diesem Zeitraum sind sie eine leichte Beute. - Bei der hohen Zahl der Junglibellen, die fast gleichzeitig schlüpfen, bleibt die Chance hoch, dass genügend überleben. Auch andere Vögel, die ihre Jungen mit Insekten aufziehen, fangen sich vor allem die Kleinlibellen. Größere Libellen wiederum werden Opfer größerer Vögel, wie dem Neuntöter, dem Raubwürger oder dem Baumfalken. Keine dieser Vogelarten wird die Libellen ausrotten, sie sind im Gegenteil auf einen reichlichen Bestand an Libellen und anderer Insekten angewiesen. - In Mitteleuropa gibt es rund 85 Libellenarten, davon etwa 70 in Bayern.
Wir teilen die Libellen zunächst in Kleinlibellen und Großlibellen ein. Die Kleinlibellen wiederum in Schlanklibellen, Federlibellen, Teichjungfern und Prachtlibellen. Die Großlibellen in Edellibellen, Flussjungfern, Quelljungfern, Falkenlibellen und Segellibellen. - Wenn wir jedoch wollen, dass sie uns erhalten bleiben, müssen wir handeln. - Jeder weiß sicher wie?
Schnelle und langsame Fließgewässer, wärmere Tümpel oder Teiche. Dort entwickeln sich je nach Art die Larven der Libellen. Das kann mehrere Jahre dauern.
Eine Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) schlüpft aus ihrer Larve. Erst klettert die Larve an einem Stängel aus dem Wasser. Dann bricht sie hinter dem Kopf auf. Die Libelle schlüpft. Sie hält sich mit den Beinen fest, bevor sie sich ganz aus der Hülle zieht. Dann folgt die Ausbildung der Flügel und das Ausscheiden von Wasser. Aus einem schweren Wasserbewohner wird eine leichte, flugfähige Libelle. Das dauert etwa zwei Stunden. In der Zeit ist die junge Libelle schutzlos.
Ein Männchen der Blaugrünen Mosaikjungfer im Flug. Sie zählt zu den Großlibellen aus der Familie der Edellibellen. Das sind die absolut perfekten Kunstflieger.
Glänzende Smaragdlibelle (Somatochlora metallica) und Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii). Obwohl die Smaragdlibelle verschiedenste Gewässer besiedelt, ist sie recht selten. Sie erreicht 6 cm Länge und eine Spannweite von 7 cm. Auch selten und etwas größer (über 8 cm Länge, Spannweite bis 11 cm) ist die Quelljungfer, die an die Wasserqualität (Quell-!) höchste Ansprüche stellt.
Plattbauch (Libellula depressa) und Vierfleck (Libellula quadrimaculata), sind ehemals häufig vorkommende Segellibellen, deren Bestand deutlich zurückgeht.
Blauflügelprachtlibelle (Calopteryx virgo) und Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) halten sich, oft auch gemeinsam, an langsameren Fließgewässern auf. Die Weibchen sind durchscheinend grünlich gefärbt und schwer zu unterscheiden. Früher kannte ich in unserer Gegend nur die Blauflügelprachtlibelle. Wärmere Temperaturen begünstigen inzwischen die gebänderte Art.
Eine Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus) hat sich eine Regenbremse (Haematopota pluvialis) gefangen. Sowohl die Larven als auch die Imagines leben räuberisch von allem, was sie bewältigen können.

1) Hufeisenazurjungfer männl. Coenagrion puella
              2) Große Pechlibelle Ischnura elegans

                              3) Federlibelle - weib. Platycnemispennipes                                             4) Frühe Adonislibelle Pyrrhosoma nymphula

Es gibt eine große Anzahl von Kleinlibellen und Schlanklibellen. Blau und braun/beige sind die häufigsten Farben. Man kann sie jedoch an den schwarzen Zeichnungen der Segmente des Hinterleibs unterscheiden.
1) Gemeine Heidelibelle - weibl. Sympetrum vulgatum
                   2) Blutrote Heidelibelle - männl. Sympetrum sanguineum
                                3) Schwarze Heidelibelle - männl. Sympetrum danae
Heidelibellen zählen zu den Segellibellen, die in unserer Gegend im entsprechenden Gebiet noch häufiger anzutreffen sind. Die Blutrote Heidelibelle hat völlig schwarze Beine. Die Schwarze Heidelibelle ist äußerst selten geworden.

1) Nordische Moosjungfer - Leucorrhinia rubicunda

       2) Große Moosjungfer - Leucorrhinia pectoralis
                                       3) Kleine Moosjungfer - Leucorrhinia dubia
Moosjungfern sind spezialisiert auf feuchte Gebiete und Moore. Die häufigste bei uns ist die Nordische Moosjungfer. Die Große Moosjungfer steht auf der Roten Listen. Moosjungfern zählen zu den Segellibellen.

Für Nutzer mit dem Handy: Ab hier sind nur die sich wiederholenden
Seitendekorstreifen zu sehen!